Corona-Konjunkturpaket für Waldbesitzer rasch umsetzen

Am 03. Juni hat der Koalitionsausschuss der Bundesregierung ein Corona-Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket für Waldbesitzer in Höhe von 700 Millionen Euro beschlossen. Davon sollen 500 Millionen Euro direkt in den Wald fließen, was in Anbetracht der immensen Schäden aus Stürmen, Dürre und Borkenkäfer auch dringend Not tut. So ist bundesweit eine Waldfläche von über 300.000 Hektar zerstört – mal zum Vergleich: Dies ist größer als das Saarland mit seinen 257.000 Hektar Fläche – und bedarf der Wiederaufforstung und laufenden Pflege durch Förster und Waldarbeiter. Allein ist das für die meisten der rund zwei Millionen Waldbesitzer nicht zu schaffen, denn die Wiederaufforstung eines Hektar Waldes kann 10.000 Euro und mehr kosten – je nach Beschaffenheit vor Ort.

Wichtig ist, dass die Hilfsgelder aus dem Corona-Konjunkturpaket jetzt schnell und unbürokratisch zu den Betrieben kommen, die ihr Holz wegen des Überangebots im Markt derzeit kaum oder nur schwer verkaufen können. Umso unverständlicher ist es aus unserer Sicht, dass die notwendigen Regularien vier Monate später noch immer zwischen den beteiligten Bundesministerien für Landwirtschaft (BMEL), Umwelt (BMU) und Finanzen (BMF) verhandelt werden. Daher ist bislang weder Geld geflossen noch abrufbar!

Dies könnte aus unserer Sicht viel schneller gehen, denn beim Corona-Konjunkturpaket handelt es sich um ein reines Bundesprogramm. Die Mittel werden direkt von den Waldbesitzern beim Bund abgerufen, die Länder haben – anders als sonst üblich – keine Rolle bei der Mittelvergabe.

Apropos Länder: Auch die Mittel aus dem nationalen Waldprogramm über 800 Mio. Euro, die Bund und Länder bereitgestellt haben, kommen nicht wirklich bei den Waldbesitzern an. Zu kompliziert und langwierig sind in der Regel die von den Ländern aufgestellten Kriterien für ihre Ausschüttung – auch wenn dies in Hessen besser läuft als andernorts.

Wir dürfen nicht vergessen: Die Mittel für den Wald helfen allen, den er ist Klimaschützer Nr.1! Jeder Hektar Wald absorbiert im Jahresdurchschnitt 8 Tonnen CO2. Dies entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß pro Kopf in Deutschland. Mit dem Ersatz fossiler, energieintensiver Rohstoffe durch nachwachsende Holzprodukte aus heimischen Wäldern kann der CO2-Ausstoß weiter gesenkt werden. So entsteht allein in Deutschland aus den nachhaltig bewirtschafteten Wäldern eine Klimaschutzleistung von insgesamt 127 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Dies sind rund 14 Prozent des CO2-Ausstoßes der deutschen Volkswirtschaft.

Corona-Konjunkturpaket für Waldbesitzer rasch umsetzen