Lest zum Internationalen Tag der Wälder unsere Liebeserklärung an den Wald

Heute feiern wir den „Internationalen Tag des Waldes“. Dieses Jahr steht er unter dem Motto „Wald und Biodiversität“ und er kann dazu ordentlich was vorweisen. Besonders was die Artenvielfalt angeht, kann er punkten. Er bietet zahlreichen Insekten- und Vogelarten einen äußerst attraktiven Lebensraum. Während in anderen Naturräumen die Arten bedauerlicherweise schwinden, explodiert die Biodiversität des Waldes. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) kam zu dem Ergebnis, dass auf Wiesen und Äckern zwar Vogelschwund zu beobachten ist. Im Wald hingegen sei aber ein deutliches Wachstum der Bestände zu erkennen. Zwischen 2005 und 2016 sind allein rund eineinhalb Millionen Waldvögel hinzugekommen. Dieser Zuwachs wird als Beleg für die steigende biologische Vielfalt im Wald gewertet. Dass sich die Biodiversität in den Wäldern derartig gut entwickelt hat, verdanken wir der hervorragenden Arbeit der Wald- und Forstbetriebe, die trotz schweren Sturmschäden durch nachhaltige Waldbewirtschaftung diese hervorragenden Ergebnisse erzielen konnten.

Dank dem leidenschaftlichen Einsatz der forstwirtschaftlichen Betriebe, deren Eigentümer und all ihren Mitarbeitern genießen wir alle die Wälder des Landes als einzigartigen Erholungsraum. Die hohe Luftqualität ist bei Sport- und Freizeitaktivitäten aller Art regelrecht spürbar. Und das Zirpen und Vogelgezwitscher in den deutschen Wäldern macht jeden Spaziergang oder Familienausflug zu einem Erlebnis. Jeder einzelne kann auf vielfältige Weise von dem einzigartigen Ökosystem Wald profitieren, welches durch die nachhaltige Bewirtschaftung entsteht und die vielen Vorzüge genießen, die es uns und seinen Bewohnern bietet.

Daher sollte auch jeder einzelne von uns daran interessiert sein, den Wald zu schützen und zu bewahren – insbesondere jetzt, wo er so angeschlagen wie nie zuvor ist. Deutschland verfügt zwar derzeit über den größten Holzvorrat der EU, doch Sturm, Dürre und Borkenkäfer haben den deutschen Wäldern in den vergangenen Jahren extrem, und in ihrer Art und Umfang ungewöhnlich geschadet. Die angefallene Schadholzmenge ist enorm und das Ausmaß der herrschenden Situation noch gar nicht vollständig abschätzbar. Was sich aber bereits sagen lässt ist, dass der Markt die Menge an Schadholz nicht mehr verkraftet, da nicht nur die Abnehmer, sondern auch Lager- und Transportmöglichkeiten fehlen, die Sägewerke überversorgt sind, usw. Dies hat zur Folge, dass die Preise stetig sinken und insbesondere die benötigten Einnahmen für den Umbau der Wälder in klimastabile Mischwälder ausbleiben.

Obwohl die Lage bereits schwierig genug ist, kommt jetzt zu allem Überfluss auch noch die Corona-Krise hinzu. Der Arbeitskräftemangel macht sich auch in dieser Branche bereits schwer bemerkbar. Dadurch sind bereits zahlreiche Existenzen bedroht. Der Holzmarkt in Mitteleuropa ist bereits zusammengebrochen.

Der Schadholzexport nach China ist aufgrund der schnellen Ausbreitung des Virus ebenfalls keine verlässliche Option mehr.

Mehr denn je ist die Forstwirtschaft nun auf schnelle Hilfe von Bund und Ländern angewiesen. Das erfordert die Bewältigung mehrerer Hürden. Zum einen muss die Antragstellung dringend vereinfacht werden. Anschließend muss eine rasche Genehmigung in Brüssel erfolgen.

Der Bundesverband „AGDW- Die Waldeigentümer“ macht es sich auf Grund der prekären Lage im Rahmen des „Internationalen Tages der Wälder“ zur Aufgabe, auf die Missstände aufmerksam zu machen. Intakte Wälder mit all ihrer Artenvielfalt sind für alle Lebewesen überlebensnotwendig. Daher sind nun alle gefragt, gemeinsam für den Wald einzustehen. Dabei verdienen die Menschen, die unsere Wälder nachhaltig bewirtschaften größten Respekt. Dies bedarf jedoch einer gesellschaftlichen Unterstützung. 

Wir helfen damit letzten Endes auch uns selbst. Denn ohne gesunde, nachhaltig bewirtschaftete, multifunktionale Wälder leiden auch das Grundwasser und die Luft. Die deutschen Wälder binden derzeit rund 127 Millionen Tonnen CO2. Das sind etwa 14 Prozent des Gesamtausstoßes der deutschen Volkswirtschaft. Der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst e.V., Max von Elverfeldt stellt dazu klar: „Die Bewirtschaftung des Waldes ist tatsächlich aktiv betriebener Klimaschutz. Die Forstwirtschaft ist der größte CO2- Senker in unserem Land. Deshalb brauchen wir jetzt ein verlässliches Modell, das die Waldbauern für ihren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz kontinuierlich unterstützt.“ Das ist ein wichtiger Punkt, der den Menschen nochmal ins Bewusstsein gerufen werden muss. Auch dafür soll der diesjährige „Internationale Tag der Wälder“ dienen.

Quellen:
https://www.waldeigentuemer.de/internationaler-tag-der-waelder-waldbesitzer-sorgen-fuer-artenvielfalt/
_Anhoerung_Umweltausschuss_12022020_final_bf_1.pdf