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Der Wald in Hessen leidet. Hitze, Trockenheit, Stürme und der Borkenkäfer sorgen für gravierende Schäden. Die Forstämter und der Waldbesitzerverband warnen vor den Folgen des Klimawandels.

Immer wieder fordern umwelt- und naturschutzbewegte Bevölkerungskreise, der Wald sollte doch besser sich selbst überlassen bleiben. Das wäre der beste Naturschutz und Klimaschutz. Aber stimmt das?

Die Verbände der Waldeigentümer starten heute die bundesweite Informationskampagne „Wald ist Klimaschützer“. Der Wald ist für jeden von uns ein verlässlicher Klimaschützer, und schon deshalb geht er uns alle an“, sagt Michael von der Tann, Präsident des Hessischen Waldbesitzerverbandes.

Bäume entziehen beim Wachstum der Atmosphäre Kohlendioxyd und wandeln es durch Photosynthese in Sauerstoff und Zucker um. Die Zucker braucht der Baum zum Wachsen. Er produziert daraus Blätter, Holz und Wurzeln. Den Wäldern wird weltweit eine große Bedeutung beim Klimaschutz beigemessen. Sie sind nach den Meeren die größten Kohlenstoffspeicher der Erde und sie sind durch ihr Wachstum Kohlendioxyd-Senken. Laut einer Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich könnte die Erde ein Drittel mehr Wald beherbergen, ohne dass Städte oder Agrarflächen davon negativ beeinflusst würden. Wenn man bis 2050 die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen einschränkt, sowie eine Milliarde Hektar Land mit Bäumen neu bepflanzt, ist es möglich, das vom Weltklimarat (IPCC) gesteckte Ziel der langfristigen Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius doch noch zu erreichen. Die Wissenschaftler haben keine Zweifel daran, dass das in den nächsten 30 Jahren umsetzbar ist. Der Wald hat das Potenzial zwei Drittel der vom Menschen verursachten klimaschädlichen CO2-Emissionen zu kompensieren.

Der Einsatz und das Bemühen haben sich gelohnt. Ein wichtiger Schritt in Richtung der Etablierung von Mischwäldern, die nicht nur den klimatischen Herausforderungen standhalten, sondern die auch elementar für die Erhaltung der Artenvielfalt sind, wurde getan. Die amtierende Staatsministerin des Landes Hessen für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Priska Hinz, hat das vorgetragene Anliegen von Anfang an unterstützt. Auch der Ministerpräsident des Landes Hessen, Volker Bouffier, sowie die CDU Hessen haben sich hinter die Forderung nach einer Sondergenehmigung für die Jagd ab dem 01.04.2020 gestellt. Im aktuellen Gesetz- und Verordnungsblatt von Hessen steht nun die neue Verordnung. Danach tritt eine freiwillige Ausnahmeregelung in Kraft, nach der es erlaubt ist, einjähriges Rot-, Dam-, Muffel- und Sikawild, sowie Rehböcke und Schmalrehe zu jagen, insofern man dies für sinnvoll erachtet. Voraussetzung ist jedoch, dass man einen genehmigten Abschussplan hat. Dies muss jeder einzelne überprüfen, bevor er auf die Jagd geht.